BÄDERARTEN – EINE BUNTE VIELFALT

Öffentliche Bäder

Ein weiterer Überblick informiert über die Vielfalt der Angebote, gegliedert nach der Art der Anlage und ihrem Verwendungszweck:

Das Hallenbad ist eine Badeanstalt in einem geschlossenen Raum. Es ist wetterunabhängig und ganzjährig nutzbar. Es besteht aus der Schwimmhalle mit einem oder mehreren Becken und Nebenräumen für die Badegäste, für das Personal und die Technik.

Das Freibad befindet sich im Freien, kann in stehenden oder auch fließenden Gewässern angelegt sein, es kann sich um ein Naturbad, das heißt, um einen abgegrenzten Teil eines Badegewässers, handeln oder es kann ein Strandbad, ein Schwimmteich oder eine künstliche Anlage im Freien sein. Auch ein Freibad wird ergänzt mit Umkleidekabinen, Toiletten, Duschen, Imbiss, Liegeflächen, Planschbecken und anderem mehr, um Komfort zu gewährleisten und Freizeitwert zu bieten. Die Nutzung ist kostenpflichtig, das Bad wird ebenso wie ein Hallenbad beaufsichtigt.  

Ein Sportbad kann ein Frei- oder Hallenbad sein. Die Becken müssen so angelegt sein, dass verschiedene Schwimmsportarten möglich sind. Deshalb unterliegt der Bau der Schwimmbecken in diesem Fall den Standards der FINA.

Das Thermalbad war schon in der Antike bekannt. Die Römer errichteten über ganz Europa verteilt eine Vielzahl von Thermen, aber auch andere Völker und Kulturen kannten den Wert eines Bades in heißen Quellen. Das Wasser eines Thermalbades stammt bis heute aus natürlichen oder durch Tiefenbohrung erschlossenen Grundwasserreservoirs mit mindestens 20 Grad Celsius Temperatur. Das warme Wasser wirkt auf die Muskulatur entspannend, den Kreislauf anregend und lindernd bei chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma oder Arthritis und bei Allergien. Der Stoffwechsel wird aktiviert, Stress reduziert, das Gewebe wird entwässert und auch bei psychosomatischen Störungen sind Thermalbäder oft von positivem Einfluss. Die therapeutische Wirksamkeit beruht auf der Hydrostase und Wasserdruck sowie auf der Wassertemperatur. Das Wasser eines Thermalbades enthält gelöste Salze, Kohlensäure, manchmal radioaktive Bestandteile und andere Inhaltsstoffe. Es wird deshalb entsprechend den Vorschriften für Schwimmbadwasser analysiert und bei Notwendigkeit entsprechend aufbereitet. Wegen der wohltuenden Wirkung eines Thermalbades dienen diese Bäder therapeutischen Zwecken und sind als Kurbäder angelegt. Mit der Wellnessbewegung entstanden aber auch, besonders in der Thermenregion Österreichs und Westungarns Bäder, deren Schwerpunkt auf Unterhaltung und Wellness liegt.

Das Solebad bezeichnet ein Bad, in dem Salzwasser anstelle von Trinkwasser verwendet wird.

Ein Allwetterbad ist eine Einrichtung, die sowohl für den Hallenbadbetrieb als auch für den Freibadbetrieb erbaut wurde.

Ein Stadtbad meint ein Schwimmbad im Besitz der Stadt oder Gemeinde.

Ein Freizeitbad, auch als Erlebnis- oder Spaßbad oder Wasserpark bekannt, bietet Erholung, Spaß und Unterhaltung für seine Gäste. In einem Freizeitbad findet der Badegast ungewöhnliche Becken, Wasserrutschen, Whirlpools, Wildwasserbecken, Wellenbad Ruhe- und Spielzonen, Catering und anderes mehr. Bei Bädern mit der Bezeichnung Freizeitbad steht die sportliche Betätigung an erster Stelle, bei einem Erlebnisbad geht es weniger um das Schwimmen an sich, sondern eher um Unterhaltung und Spaß. Entsprechend ist die Ausstattung auf das Erleben der Gäste ausgerichtet.

In einem Wellenbad werden künstliche Wellen erzeugt, so dass die Badenden an den Wellengang des Meeres erinnert werden. Die Wellen werden von einer Wellenmaschine erzeugt. Die Möglichkeiten reichen hier von Druckluft über Schwingfllügel oder ein System, in dem die Welle durch das plötzliche Zuführen von Wasser aus einem höher gelegenen Reservoir erzeugt wird. Obwohl dies aus Sicherheitsgründen meist nicht ausgeführt wird, kann man mit dieser Technik Wellen von bis zu drei Metern Höhe erzeugen. In großen, weiträumigen Wellenbädern ist es dagegen sogar möglich zu surfen.

Ein Volksbad (Tröpferlbad, öffentliche Badeanstalt) war in früheren Zeiten eine öffentliche Einrichtung, die Menschen mit kleinem Einkommen, die ohne entsprechende sanitäre Ausstattung untergebracht waren, regelmäßige Körperpflege ermöglichen sollte. Heute gibt es nur noch sehr wenige Einrichtungen dieser Art in Europa, weil der Bedarf, dank der Badezimmer, die inzwischen fast zu jeder Wohnung gehören, nicht mehr vorhanden ist. Die einstigen Volksbäder sind entweder geschlossen oder so umgebaut worden, dass sie anderen Zwecken dienen können.